Verkehrskontrolle Oldenburg

Sebastian schreibt Leserbriefe

Nur weniges ist unter Oldenburger Ratsmitgliedern so von Interesse gewesen, wie die Mettbrötchen am Rande der allmonatlichen Ratssitzung und die jeden Dienstag in der Nordwestzeitung erscheinenden Leserbriefe – Pardon, Leser*innenbriefe.

Erstere waren stets vor der offiziellen Sitzungsunterbrechung bereits zu großen Teilen vergriffen, wahrscheinlich dachten sich jene zuvor herausschleichenden Sozial- und Christdemokraten, Grüne würden eh nur die Salatbeilage sowie das ein oder andere lasche Käsebrötchen mümmeln wollen.

Zweitere wurden aufgrund Ermangelung anderer Indikatoren stets überhöht und als der Gradmesser für die Stimmung innerhalb der Oldenburger Bürgerschaft empfunden. Da konnte man noch so oft versuchen zu erklären, dass zum einen die Nordwestzeitung auswählt, welcher Brief in welcher Form abgedruckt wird. Zum anderen diese singulären Meinungen sich lediglich aus der Leserschaft besagter Zeitung rekrutierten und diese auch keinen Querschnitt der städtischen Gesellschaft bildete. Insbesondere bei den jüngeren Generationen stehen regionale Blätter alles andere als hoch im Kurs. Dennoch sorgten pointierte Leser*innenbriefe stets für Unruhe innerhalb der eigenen Blase Stadtrat und regten zum Nachdenken an.

Da ich ein großer Freund des Nachdenkens, des Anregens und Teilens von erworbenem Wissen bin, möchte ich, da wahrscheinlich aufgrund des gewachsenen Grünen Einflusses auch die letzten Mettbrötchen vom Speiseplan des Rates verschwunden sind, meinen Beitrag dazu leisten, dass die andere liebgewonnene Konstante Oldenburgischer Provinzpolitik bestehen bleibt.

Und hier kann man sie nun auch nachlesen, ohne dass man die Nordwestzeitung abonnieren oder bei mich um Zusendung meines vollständigen Leserbriefs bitten muss. Nicht alle werden einen Bezug ausschließlich zu Fragen der Mobilitätspolitik haben, auch wenn sich Lars und ich ausschließlich darum in unserem Podcast kümmern. Denn ich hatte auch ein politisches Leben neben dem Verkehrsausschuss, das mir sehr viel Freude bereitete: So war ich von 2009 bis 2021 Mitglied des Ausschusses für Stadtplanung und Bauen, dessen Vorsitz ich von 2011 bis 2016 innehaben durfte. Bevor man nach der Kommunalwahl 2016 vonseiten der SPD diesen Vorsitz abweichend von der üblichen Priorität zuerst griff, damit – so wurde es mir zugespielt - „der Beer nicht mehr so viel mit der Nießen reden kann“. Gut, dann redeten wir eben im Verkehrsausschuss miteinander. Man kann bekanntlich mit Menschen ohnehin nur während einer Sitzung reden. Aber das ist ein anderes Thema.

Die Leserbriefe